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  Der Pferdeflüsterer
 



Der Pferdeflüsterer

Inhalt:

Heimlich und in aller Frühe satteln an einem schönen Wintermorgen die vierzehnjährige Grace MacLean und ihre Freundin Judith ihre Pferde, reiten hinaus in die Dämmerung und genießen die glitzernde Schneelandschaft. Beim Überqueren eines Berges verlieren die Pferde an einer vereisten Stelle plötzlich den Halt und rutschen einen Abhang hinunter auf eine Straße. Die beiden Mädchen können einem herannahenden Truck nicht mehr ausweichen und kollidieren mit dem riesigen Fahrzeug. Judith und ihr Pferd werden sofort getötet, Grace und ihr Pferd Pilgrim überleben schwer verletzt. Grace verliert ein Bein und ist seit dem Unfall, genau wie Pilgrim, schwer traumatisiert. Das Pferd duldet keine menschliche Annäherung mehr, was Grace psychisch in ein noch tieferes Loch fallen lässt. Ihrer Mutter Annie wird nahegelegt, Pilgrim einschläfern zu lassen.

Annie MacLean, eine sehr erfolgreiche Zeitschriftenredakteurin, ist mit der neuen Situation im Grunde überfordert, packt das Problem jedoch beherzt an. Um ihrer deprimierten Tochter wieder neuen Lebensmut zu schenken, weigert sie sich, Pilgrim einfach aufzugeben, sondern macht sich, entschlossen und intensiv wie bei einer ihrer beruflichen Recherchen, auf die Suche nach Lösungsmöglichkeiten. Als sie von dem Pferdeflüsterer Tom Booker in Montana hört, nimmt sie Kontakt zu ihm auf und bittet ihn, nach New York zu kommen und sich Pilgrim anzusehen. Der lehnt zunächst jedoch ab, obwohl die Auftraggeberin für alle Unkosten einschließlich Flug und Unterkunft aufkommen will.

In ihrer Verzweiflung packt Annie kurzerhand ihre Tochter in ihr Auto und Pilgrim in einen Anhänger und fährt mit ihnen den weiten Weg quer über den Kontinent nach Westen zu Tom Bookers Ranch. Dieser erklärt sich, nachdem er Pferd und Tochter in Augenschein genommen und die Dringlichkeit des Falles eingesehen hat, schließlich doch noch bereit, mit dem Tier zu arbeiten, auch wenn er Annie und Grace wenig Hoffnung macht.

Mit der Zeit entwickelt Pilgrim Vertrauen zu Tom Booker. Doch die eigentliche Herausforderung für den raubeinigen Rancher besteht darin, das Mädchen Grace aus ihrer Depression und ihrem pubertären Schneckenhaus herauszuholen. Denn nur mit Graces Hilfe, so macht er ihr psychologisch geschickt klar, kann das Pferd wieder gesund werden.

Da die Therapie viel Zeit und Geduld erfordert, verbringen Annie und Grace bei Booker einen ganzen Sommer, in dem letztlich nicht nur Pilgrim geheilt wird, sondern sich auch Mutter und Tochter allmählich ändern. Grace findet in Toms Neffen einen neuen Freund, Annie verliert durch ihre lange Abwesenheit von Manhattan ihren lukrativen Job, lernt statt der hektischen Großstadt die Vorzüge des stillen Landlebens schätzen und verliebt sich in Tom. Es bleibt jedoch bei ein paar sehnsüchtigen Blicken, einem erotischen Tanz auf dem Dorffest und einem einzigen langen Kuss. Obwohl Annie zu einem Seitensprung (und mehr) durchaus bereit wäre, ist Tom, der schon eine gescheiterte Ehe mit einer Städterin hinter sich hat, abgeklärt und vernünftig genug, Annies Ehe nicht zu zerstören, sondern auch sie als Genesende zurück zu ihrem Mann Robert nach New York zu schicken.

Kritik [Bearbeiten]

Auffallend sind sowohl der effektvoll eingesetzte Soundtrack als auch das authentische Spiel der Darsteller, nicht zuletzt wegen Scarlett Johanssons gelungener Realisation ihrer Rolle als Pubertierende.

Überzeugen kann auch die Perfektion von Kamera und Schnitt, die beispielsweise den schrecklichen Unfall in ein spektakuläres Inferno aus Mensch, Tier und Maschine verwandelt und für den Betrachter unvergesslich macht.

Am beeindruckendsten jedoch wirken die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, die keineswegs nur die Ranch und Montana in ein verklärendes Licht rücken, sondern mit der Reise nach Westen (!) auch sehr anschaulich das gesamte Spektrum des amerikanischen Kontinents einfangen und dessen Ästhetik eine symbolische Dimension verleihen: Letztlich geht es dem Film um die im besten Sinne konservative Botschaft, dass nur eine Rückbesinnung auf die Natur und die alten Werte den modernen Menschen von seinen Zivilisationskrankheiten heilen kann.

Genau hier setzen allerdings auch die Kritiker des Films an: zu idyllisch, zu kulturpessimistisch, zu ideologisch befrachtet. Daher das negative Resümee des Lexikons des internationalen Films:

„Ein Film von großer Bildschönheit und mit ausgezeichneten Darstellern, der in seiner filmischen Sympathieerklärung für eine literarische Soap Opera letztlich aber in gutgemeinten Ansätzen steckenbleibt.“

Bemängelt wird außerdem die allzu epische Überlänge des Melodrams (fast 3 Stunden), die nicht ohne Redundanz auskommt. Besonders die Darstellung der zentralen Therapie selbst erschöpft sich letztlich in allzu belanglosen Szenen, zumal gerade die drängende Frage, wie genau es dem Pferdeflüsterer gelingt, das Pferd zu kurieren, bis zum Ende ein ungelüftetes Geheimnis bleibt.

Leser der Romanvorlage, zeigen sich enttäuscht, dass der Film die zahlreichen sexuellen Akzente des Buches weitgehend vernachlässige und daher unnatürlich asexuell daherkomme.

Gerade dadurch jedoch dokumentiert die Kinofassung ihre Überlegenheit. Statt eine bloß klischeehafte Romanze zu bebildern, emanzipiert sich der Film von seiner rührseligen Vorlage, konzentriert sich auf deren psychische Implikationen und ergänzt sie durch symbolische Anspielungen und sensible erotische Nuancen. Gegen den Vorwurf der Sentimentalität wehrt sich Regisseur Redford auch mit seinem immer wieder aufblitzenden trockenen Humor: Wenn beispielsweise Annie vor ihrer Rückreise nach New York gleichsam zum Abschied Tom noch um einen letzten „gemeinsamen Ritt“ anfleht, spürt der aufmerksame Zuschauer sehr wohl ein Quentchen fast tragischer Selbstironie, als Tom die Geliebte anscheinend nur wörtlich versteht und ihr das Pferd zu satteln beginnt.

Quelle:
de.wikipedia.org/wiki/Der_Pferdefl%C3%BCsterer

 





 
 
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