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Infrastruktur

Verkehr

→ Hauptartikel: Verkehr in Indien

Straßenverkehr

Der wichtigste Verkehrsweg in Indien ist heute die Straße. Schon in den 1970er Jahren hat der Straßenverkehr bei der Güter- und Personenbeförderung die Eisenbahn überholt. Heute werden rund 70 Prozent des Gütertransports und sogar 85 Prozent des Personenverkehrs auf der Straße abgewickelt. Indiens Straßennetz umfasst rund 3,3 Millionen Kilometer, wovon nur etwa die Hälfte asphaltiert ist. Am wichtigsten sind die National Highways, die über 65.000 Kilometer umfassen. Sie verbinden die größten Städte des Landes untereinander. Als Schlagader gilt die Grand Trunk Road, die von Amritsar an der pakistanischen Grenze über Delhi nach Kolkata führt. Tatsächlich ist der weitaus größte Teil der National Highways aber nur zweispurig und zudem oft in einem katastrophalen Zustand. Problematisch bleiben die mehr als 130.000 Kilometer State Highways der Bundesstaaten, die sehr unterschiedlichen Standards genügen und in ärmeren Staaten teilweise nur einspurig sind.

In Indien herrscht Linksverkehr.

Schienenverkehr

Indiens erster Zug verkehrte am 16. April 1853 zwischen Mumbai und Thane. Bereits vier Jahrzehnte später verband die Eisenbahn alle wichtigen Landesteile miteinander. Auch heute noch spielt sie eine wichtige Rolle bei der Güter- und Personenbeförderung. Knapp 30 Prozent des Güter- und 15 Prozent des Personenverkehrs werden über die Schiene abgewickelt. Die indische Staatsbahn (Indian Railways) ist in 16 Regionalgesellschaften aufgeteilt und beschäftigt mit 1,6 Millionen Menschen mehr Angestellte als jedes andere Staatsunternehmen des Landes. Die Superlative können jedoch kaum über den teils desolaten Zustand des Bahnnetzes hinwegtäuschen. Hauptprobleme sind die ungleichmäßige und großmaschige Erschließung des Landes, die zumeist veraltete Technik, die vier verschiedenen Spurweiten (Breitspur, Meterspur, zwei Schmalspurweiten) und der geringe Elektrifizierungsgrad. Nur 17.810 der insgesamt 63.221 Kilometer Streckenlänge (Stand: März 2007) sind elektrifiziert. Indiens Eisenbahnnetz ist damit zwar knapp hinter China das zweitlängste, aber keineswegs das dichteste Asiens. Im weltweiten Maßstab liegt Indiens Eisenbahnnetz an fünfter Stelle. Der Staat legt sein Hauptaugenmerk vor allem auf die Elektrifizierung und den doppelgleisigen Ausbau der Hauptstrecken, die Umwandlung von Meterspurstrecken in Breitspur und die Modernisierung der technischen Einrichtungen. Tatsächlich kann der Ausbau der Eisenbahn mit den steigenden Anforderungen durch Bevölkerungs- und Industriewachstum kaum Schritt halten, was zur schnellen Entwicklung des Straßenverkehrs beiträgt. Ein Versuch den Schienenpersonenverkehr attraktiver zu machen sind die Shatabdi Expresszüge, die die drei MetropolenChennai, Mumbai und Neu-Delhi mit wichtigen Großstädten und Wirtschaftsregionen verbinden.

Luftverkehr

Auf Grund der riesigen Entfernungen innerhalb Indiens und der vielerorts noch immer unterentwickelten Landinfrastruktur kommt dem Luftverkehr eine immer bedeutendere Rolle zu. Die wichtigsten Drehkreuze für Binnenflüge sind Delhi (Indira Gandhi International Airport), Mumbai (Chhatrapati Shivaji International Airport), Kolkata (Netaji Subhash Chandra Bose International Airport), und Chennai (Chennai International Airport) als Kernpunkte ihrer jeweiligen Region. Flugverbindungen zwischen den größten Städten Indiens bestehen mehrmals täglich. Eine große Schwierigkeit stellen die geringe Größe und schlechte Anbindung der zunehmend überlasteten Flughäfen dar. Früher wurde der Luftverkehr von den beiden staatlichen Fluggesellschaften Air India (internationale Flüge) und Indian Airlines (Inlandsflüge) dominiert. Mittlerweile existieren mehrere private Fluggesellschaften, die innerhalb Indiens bereits einen Marktanteil von 40 Prozent erobert haben.

Seeverkehr

Da Indien durch seine geografische Lage von den Handelspartnern in den Nachbarregionen Ost-, Südost- und Vorderasien abgeschnitten ist, und die unmittelbaren Nachbarn beim gegenseitigen Güteraustausch aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen nur eine untergeordnete Stellung einnehmen, wird der Außenhandel fast ausschließlich über Seehäfen abgewickelt. Rund 90 Prozent des Warenumschlags im Überseeverkehr entfallen auf Indiens zwölf größte Häfen. Daneben existieren viele mittlere und kleinere Häfen, die aber nicht für große Schiffe und Containerumschlag geeignet sind und daher fast nur von Küstenschiffen angelaufen werden.

Energie

2001 verfügten 55,8 Prozent der indischen Haushalte über einen Stromanschluss (im ländlichen Bereich 43,5 Prozent, in den Städten 87,6 Prozent). Häufige Stromausfälle beeinträchtigen jedoch immer wieder die Verfügbarkeit von Elektrizität.

Der gegenwärtige Energiebedarf von 560 Kilowattstunden pro Einwohner gehört zu den niedrigsten der Welt. Die Hälfte des Energiebedarfs wird durch Kohle, ein Viertel durch Erdöl, -gas und Wasserkraft, ein Fünftel durch Viehdung, Feuerholz und anderes sowie ein Zwanzigstel durch Kernenergie gedeckt. Indien verfügt über 15 Kernreaktoren; acht weitere sind im Bau. Da Indien den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat, sind europäische und amerikanische Firmen an den Bauarbeiten nicht beteiligt.

Telekommunikation

Telefonanschlüsse pro 1000 Einwohner  

67,25

Mobiltelefone pro 1000 Einwohner

350,51

Fernsehgeräte pro 1000 Einwohner

680,07

Rundfunkgeräte pro 1000 Einwohner  

227,69

Computer pro 1000 Einwohner

25,68

Internetnutzer pro 1000 Einwohner

21,13

Quellen: CIA World Factbook: Indien 2005 (englisch), TRAI

In Indien haben bereits mehr Menschen ein Mobiltelefon als einen Festnetzanschluss. Im Juni 2006 hat die Zahl der Handynutzer die 100-Millionen-Marke überschritten. Es gab sechs Millionen Neuanschlüsse im September 2006.

Die Verbreitung von Telekommunikation und Computern ist in Indien auch heute noch von einem starken Stadt-Land-Gefälle geprägt.

Häufig sieht man in den Straßen ein sogenanntes Public Call Office (PCO). Dies sind öffentliche Telefone, die in der Regel an einem kleinen Straßenstand betrieben werden. Dabei handelt es sich meist nicht um einen Münzfernsprecher, sondern um ein normales Telefon, für dessen Benutzung persönlich kassiert wird. Von den üblichen PCO sind nur nationale Gespräche (STD) möglich, weshalb für internationale Gespräche (ISD) besondere, internationale PCOs aufgesucht werden müssen.

Ende 2007 nutzten 70 Millionen Menschen das Internet in Indien.

Umweltschutz

Indien verfügt zwar über eine umfangreiche Umweltschutzgesetzgebung, die aber in vielen Fällen nur mangelhaft umgesetzt wird. Knapp fünf Prozent der Landesfläche sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, deren Zahl sich auf fast 600 beläuft, darunter 92 Nationalparks.

Zu den größten Umweltproblemen des Landes gehört die Wasserknappheit. Staudämme und künstliche Bewässerungssysteme sollen die Wasserversorgung in trockenen Gebieten sicherstellen. Übermäßige Bewässerung ist jedoch einer der Hauptgründe für die vielerorts sinkenden Grundwasserspiegel[25]; zudem sind schätzungsweise 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen von Bodenerosion, Versalzung oder Vernässung betroffen. Darüber hinaus wird übermäßig bewässert, gedüngt und abgeholzt. Obwohl sich die Wasserversorgungslage der Haushalte in den ländlichen Gebieten seit Anfang der 1980er Jahre verbessert hat, verfügen nur wenige Haushalte über eine Abwasserentsorgung. Verschmutztes und verseuchtes Wasser trägt wesentlich zur Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten bei; nur 16 Prozent der Einwohner Indiens haben Zugang zu sanitären Anlagen.

Die Luftverschmutzung ist insbesondere in den indischen Metropolen bedenklich. Der hohe Gehalt an Feinstaub stellt das größte Problem dar. Die Ursachen liegen sowohl in Fabrikanlagen, Kleinindustrie, Kraftwerken und Verkehr als auch in den privaten Haushalten. Kolkata war 1984 die erste Stadt, die ein U-Bahnnetz in Betrieb nahm, 2002 folgte Delhi. Mumbai und Chennai verfügen über ein vergleichsweise gut ausgebautes Zugnetz. Die öffentlichen Busse, Autorikshas und privaten PKW tragen jedoch nach wie vor zur Luftverschmutzung der Städte bei, wenngleich die PKW-Nutzung mit 7,61 PKW pro 1.000 Einwohnern gering erscheint. Der Ausstoß von Kohlendioxid nimmt in Folge der fortschreitenden Industrialisierung und eines stetig wachsenden Verkehrsaufkommens und Energiebedarfs schnell zu. Aktuell ist Indien das Land mit dem fünftgrößten Treibhausgas-Ausstoß weltweit, weist jedoch mit 1,1 Tonnen nur ein Siebtel des Pro-Kopf-Ausstoßes der Europäischen Union auf.[26]

Die unzureichenden technischen Anlagen in Fabriken führen immer wieder zu Beeinträchtigungen. In Bhopal traten 1984 in der Pestizidfabrik der amerikanischen Union Carbide Corporation (UCC) giftige Gase aus. Innerhalb von Tagen verstarben 7.000 Menschen. 15.000 weitere starben im Laufe der Jahre an den Folgen, während Tausende unter chronischen und lähmenden Krankheiten litten. Auch 20 Jahre nach dem Vorfall ist das Gelände noch immer nicht bereinigt, die von der UCC zugesagten Schadenszahlungen wurden nie vollständig ausgezahlt.

Siehe auch: Nationalparks in Indien

Kultur

→ Hauptartikel: Indische Kultur

Die indische Kultur gehört zu den ältesten und mannigfaltigsten Kulturen der Erde. Sie war prägend für ganz Süd- und Südostasien. Der Glaube spielt in Indien, dem Ursprungsland mehrerer Religionen (Hinduismus, Buddhismus, Jainismus, Sikhismus), von jeher eine herausragende Rolle und hat so auch die Kultur des Landes entscheidend geprägt. Die geradezu unüberschaubare Vielfalt an Sprachen und Völkern hat zudem regionale Besonder- und Eigenheiten hervorgebracht. Aber auch fremde Einflüsse wie etwa der Islam oder europäische Kolonialmächte hinterließen ihre Spuren.

Indische Kleidung und Schmuck: Sari, Salwar Kamiz, Bindi, Mehndi, Dhoti, Kurta, Lungi

Siehe auch: Indologie

Architektur

→ Hauptartikel: Indische Architektur

In der Architektur Indiens spiegeln sich die verschiedenen kulturellen Einflüsse, die das Land prägten, wider. Neben Palast- und Festungsbauten ragt vor allem die Sakralarchitektur heraus.

In frühester Zeit wurden Holz, Lehm und gebrannte Ziegel als Baumaterialien verwendet. Die ältesten erhaltenen Überreste indischer Architektur stammen aus der Induskultur, die sich hauptsächlich auf dem Gebiet des heutigen Pakistan, aber auch in Gujarat und dem indischen Teil des Punjab ausbreitete.

Die ältesten vollständig erhaltenen Bauwerke sind buddhistischeStupas. Stupas sind auf einer rechteckigen Plattform stehende kuppelförmige Bauten. Im Inneren wird in der Regel eine Reliquie aufbewahrt. Tatsächlich entwickelte sich der Stupa aus Grabhügeln, wie sie schon in vedischer Zeit üblich waren. Jeder Teil des Stupa hat eine symbolische Bedeutung, als Ganzes stellt er den Weltenberg Meru dar. Als herausragendstes Beispiel gilt der Große Stupa von Sanchi (Madhya Pradesh) aus dem 3. vorchristlichen Jahrhundert. Des Weiteren entstanden buddhistische Klosteranlagen mit Gebetshallen (Chaitya-Halle) und Wohnzellen für Mönche (Vihara), wie in den Höhlen von Ajanta und Ellora (Maharashtra, 2. Jahrhundert v. Chr. bis 7. Jahrhundert n. Chr.). Mit dem Niedergang des Buddhismus in Indien, mit Ausnahme der Himalayaregion, ab dem 10. Jahrhundert kam die Entwicklung der buddhistischen Architektur zum Ende. Sie wurde in Ost- und Südostasien sowie Sri Lanka und Tibet fortgeführt.

Zeitgleich zur buddhistischen Baukunst bildete sich die jainistische Architektur heraus. Jainistische Tempel sind meist nach außen geöffnet, um Licht einzulassen. Außerdem weisen sie besonders kunstvolle, filigrane Steinmetzarbeiten auf. Zu den schönsten Beispielen gehören der Tempel von Ranakpur (15. Jahrhundert) in Rajasthan und die unzähligen Bauten der Pilgerstadt Palitana in Gujarat. In Südindien entwickelten sich eigenständige Stilelemente. Berühmt ist das eindrucksvolle Monolithstandbild eines Asketen in Shravanabelagola (Karnataka) aus dem 10. Jahrhundert.

Für hinduistische Tempel wurden bis in die ersten nachchristlichen Jahrhunderte ausschließlich wenig dauerhafte Baustoffe, vor allem Holz und Lehm, verwendet. Die ersten Steintempel griffen jedoch den Stil ihrer Vorgänger auf. Grundsätzlich hat jeder Bestandteil eine symbolische Bedeutung. Alle hinduistischen Tempel versinnbildlichen den Kosmos, während der Tempelturm den mythologischen Berg Meru darstellt. Dennoch entstanden ab dem 7. Jahrhundert zwei verschiedene Hauptstilrichtungen, die sich am deutlichsten in der Form des Turmes unterscheiden. Der nordindische Nagara-Stil zeichnet sich durch den bienenkorbförmigen Turm über dem Allerheiligsten aus, der als Shikhara bezeichnet wird. In Südindien dominiert der Dravida-Stil, der durch einen Vimana genannten, treppenförmig aufsteigenden Turm gekennzeichnet ist. Später bildete sich als weiteres Merkmal das stilistisch ähnliche Gopuram (auch Gopura) über dem Eingangstor heraus. Herausragende Baudenkmäler im Nagara-Stil sind der im 10. Jahrhundert erbaute Mukteshvara-Tempel in Bhubaneswar (Orissa), der Sonnentempel von Konark (Orissa) aus dem 13. Jahrhundert und der Tempelbezirk von Khajuraho (Madhya Pradesh) aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Die berühmtesten Dravida-Tempel stehen in den tamilischen Städten Thanjavur (Brihadisvara-Tempel, 11. Jahrhundert) und Madurai (Minakshi-Tempel, 16. bis 17. Jahrhundert). In Hampi (Karnataka) sind zahlreiche Sakral- und Profanbauten erhalten. Frühe Vorläufer des Dravida-Stils aus dem 7. und 8. Jahrhundert befinden sich in Mamallapuram (Tamil Nadu).

Mit dem Vordringen des Islam nach Nordindien ab dem 12. Jahrhundert entstand die indo-islamische Architektur. Frühe Moscheen wurden häufig anstelle hinduistischer Tempel errichtet oder bezogen sogar Teile davon mit ein. Das berühmteste Bauwerk dieser Zeit ist das MinarettQutb Minar (12. Jahrhundert) in Delhi. Im Laufe der Zeit vermischte sich die islamische Architektur mit hinduistischen Elementen zu einer eigenständigen indisch-islamischen Baukunst, die unter den Moguln zu höchster Blüte gelangte. Die prunkvolle Mogularchitektur hat einige der bedeutendsten Bauwerke Indiens hervorgebracht, etwa das Taj Mahal in Agra (Uttar Pradesh), das Shah Jahan im 17. Jahrhundert als Grabmal für seine Frau errichten ließ, oder die Paläste von Fatehpur Sikri. Auch in anderen muslimischen Staaten Indiens entstanden kunstvolle Bauten, etwa das Mausoleum Gol Gumbaz in Bijapur (Karnataka) aus dem 17. Jahrhundert.

Die britische Kolonialzeit gab der indischen Architektur ab dem 19. Jahrhundert neue Anstöße. Aus der Verschmelzung europäischer und indischer Elemente ging der indo-sarazenische Stil hervor. Beispiele dafür sind der Chhatrapati Shivaji Terminus in Mumbai, die meisten Gebäude der indischen High Courts und auch unzählige Bauten in der ehemaligen Kolonialhauptstadt Kalkutta (heute Kolkata). In Goa stehen Kirchen und Klöster aus der portugiesischen Kolonialzeit, die bedeutendsten davon in Velha Goa. Unter europäischem Einfluss standen auch neuere Palastbauten indischer Herrscher, wie der Amba Vilas in Mysore (Karnataka).

Bei der modernen Architektur Indiens ragen die Planstadt Chandigarh des Architekten Le Corbusier, der Campus des Indian Institute of Management in Ahmedabad (Gujarat) und der lotusförmige Bahai-Tempel in Neu-Delhi heraus.

Quelle:
de.wikipedia.org/wiki/Indien


 


 
 
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